Nur standhaft bleiben und sich für eine europäische Lösung in der Flüchtlingsfrage einsetzen! Außer nationalistischen Kräften kann doch niemand daran interessiert sein, Wirtschaft, Wohlstand und ein vereintes Europa durch Schließung von Grenzen zu gefährden. Der Schengenraum muss weiter offen bleiben!
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
liebe Frau Merkel,
als traditionellem CDU-Nichtwähler fällt es mir heute nicht schwer, Ihnen meine Anerkennung auszudrücken, für Ihre konsequente Führung in schwierigen Zeiten. Insbesondere Ihre fortgesetzte Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, verlangt höchsten Respekt. Mit unseren anerzogenen christlichen Werten fühlen wir instinktiv, dass wir so handeln müssen. Leider scheinen einige der Damen und Herren der CDU / CSU die Bedeutung des C resp. des CS vergessen zu haben. Diskussionen gehören zur Politik und führen in der Regel zu besseren Kompromissen. Was Herr Seehofer & Co. jetzt jedoch losgelassen haben ist kein würdiger Umgang unter Koalitionspartnern. Es mag zwar legal sein, mit einer Klage vor dem Verfassungsgericht zu drohen, aber es hinterlässt schon einen faden Beigeschmack. Wollen diese Leute damit ihre Wählerstimmen und Pfründe sichern?
Wer hier keine Flüchtlinge mehr aufnehmen möchte, der muss dafür sorgen, dass diese Flüchtlingsströme nicht entstehen. Daran muss man arbeiten und nicht seine Zeit mit anderen Diskussionen verschwenden.
- Wie beendet man Hoffnungslosigkeit in Kriesengebieten? Niemand verlässt gerne seine Heimat. Gebt den betroffenen Menschen Hoffnung auf absehbare Beendigung des Konflikts, dann bleiben sie in der Region. Unterstützt die Anrainerstaaten bei der Flüchtlingsaufnahme.
- Wie kann man aktiv Friedenssicherung in Krisengebieten betreiben?
- Wie kann man die Radikalisierung junger Menschen in Europa verhindern, wie deren Abwanderung in Kampfgebiete.
- Wie überwacht man deren Rückkehr und verhindert von diesen Menschen ausgehende Anschlagsgefahr?
- …
Bitte bemühen Sie sich weiter um einen offenen Schengenraum und um ein weltoffenes, vereintes Europa. Ich glaube, die meisten Bürgerinnen und Bürger sind mit Ihrer Politik einverstanden. Damit das so bleibt wünsche ich mir, dass häufiger auf die vielen Verzahnungen in unserer Gesellschaft, inbesondere die wirtschaftlichen Abhängigkeiten, gut verständlich den Mitmenschen aufgezeigt würden.
Bleiben sie standhaft!
[Versandt an die Bundeskanzlerin am 27.01.2016]